Hand-Fuß-Syndrom unter Krebstherapie – erkennen, vorbeugen und behandeln.

Was ist das Hand-Fuß-Syndrom?

Das Hand-Fuß-Syndrom (HFS) ist eine häufige Nebenwirkung bestimmter Krebsmedikamente. Es betrifft vor allem die Haut an den Handinnenflächen und Fußsohlen. Typische Anzeichen sind Rötung, Schwellung und schmerzhafte Empfindungen an den betroffenen Stellen. Manche Patient:innen berichten auch von Kribbeln oder Taubheitsgefühlen.

In schweren Fällen kann sich die Haut ablösen oder Blasen bilden. Das Ausmaß hängt von der Art des Medikaments, der Dosierung und der Behandlungsdauer ab.

Auslösende Wirkstoffe können sein:

Capecitabin
Sorafenib
Docetaxel

Wie entsteht das Hand-Fuß-Syndrom?

Das Syndrom entsteht, wenn Medikamente über die Blutbahn in die Haut gelangen und dort Entzündungen und Zellschäden verursachen. Besonders beanspruchte Hautstellen – etwa Handflächen und Fußsohlen – reagieren empfindlich, da hier viel Druck und Reibung entsteht.

Was Sie vorbeugend tun können

Durch gezielte Pflege und Vorsorge können Sie das Risiko für das Hand-Fuß-Syndrom deutlich verringern. Beginnen Sie bereits vor Therapiebeginn mit einer regelmäßigen Hautpflege und meiden Sie Belastungen für Hände und Füße.

Empfehlungen:

Lassen Sie vor Beginn der Behandlung bestehende Hautprobleme (z. B. Wunden, Entzündungen, Pilzinfektionen) ärztlich abklären.
Pflegen Sie Hände und Füße zweimal täglich mit 5–10 %iger Harnstoffcreme (Urea).
Vermeiden Sie Reibung und Druck – tragen Sie bequeme, gut sitzende Schuhe und vermeiden Sie schweres Heben.
Meiden Sie den Kontakt mit chemischen Reinigungsmitteln und starken Desinfektionsmitteln.
Verwenden Sie lauwarmes statt heißes Wasser und vermeiden Sie lange Badezeiten oder Geschirrspülen mit heißem Wasser.
In manchen Fällen kann eine Kühlung der Hände und Füße während der Therapie sinnvoll sein – sprechen Sie dazu mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.

Therapie des Hand-Fuß-Syndroms

Sollten während der Krebstherapie Beschwerden auftreten, setzen Sie die Basismaßnahmen zur Hautpflege unbedingt fort. Informieren Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, damit die Schwere der Symptome beurteilt werden kann.

Mögliche therapeutische Maßnahmen:

Verwendung von glucocorticoidhaltigen Cremes oder Salben zur Entzündungshemmung
Ärztlich überwachte Dosisanpassung oder Therapiepause bei schweren Symptomen
Regelmäßige Feuchtigkeitspflege und Kühlung zur Linderung der Beschwerden
Hinweis: In den meisten Fällen klingen die Symptome einige Wochen nach Therapieende vollständig ab.

Ansprechpartnerin

Sybille Huth
Leitung Onkologische Qualitätssicherung | Apothekerin | Onkologische Pharmazeutin DGOP
Sybille Huth ist verantwortlich für die onkologische Qualitätssicherung und verbindet dabei langjährige pharmazeutische Expertise mit hoher klinischer Präzision. Als approbierte Apothekerin und Onkologische Pharmazeutin DGOP sorgt sie für sichere, leitliniengerechte Therapien und moderne Prozessstandards. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Optimierung patientenorientierter Abläufe und der kontinuierlichen Weiterentwicklung pharmazeutischer Qualität in der Onkologie.
+49 40 523 889-125
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