Hautveränderungen unter Krebstherapie – vorbeugen, pflegen, lindern.

Warum Hautprobleme während einer Krebstherapie entstehen

Krebstherapien greifen nicht nur Tumorzellen an, sondern auch gesunde Körperzellen, die sich schnell teilen – wie Haarwurzel-, Blut- und Hautzellen. Dadurch kann es während der Behandlung zu verschiedenen Hautreaktionen kommen.

Betroffen sind vor allem Bereiche, in denen die Haut stark beansprucht oder empfindlich ist. Die gute Nachricht: Viele dieser Nebenwirkungen sind vorübergehend und lassen sich mit gezielter Pflege und frühzeitiger Vorbeugung deutlich mildern.

Das tut Ihrer Haut jetzt gut

Mit der richtigen Pflege können Sie die Haut während der Therapie schützen und ihre Regeneration unterstützen. Verwenden Sie milde, parfumfreie Produkte und achten Sie auf eine sanfte Reinigung und rückfettende Pflege.

Welche Hautveränderungen können auftreten?

Unter fast allen Krebstherapien können Reizungen und Veränderungen der Haut vorkommen. Die Symptome sind unterschiedlich, treten aber meist innerhalb der ersten Wochen einer Behandlung auf.

Trockene Haut und Juckreiz
Akneähnliche Ausschläge, Pusteln oder Knötchen
Hautausschläge (Exantheme)
Allergische Reaktionen
Verfärbungen oder Pigmentstörungen
Erhöhte Lichtempfindlichkeit
Verdickung der Haut (Hyperkeratose)

Unter bestimmten Therapien zusätzlich möglich:

Missempfindungen oder Juckreiz (z. B. bei Panitumumab- oder Cetuximab-Therapie)
Strahlenbedingte Hautveränderungen (Radiodermatitis ab ca. 50 Gy)

Empfehlungen für die tägliche Hautpflege:

Ausreichend trinken, um die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen
Mit lauwarmem Wasser waschen und milde Pflegeprodukte ohne Duftstoffe verwenden
Handtücher und Waschlappen regelmäßig wechseln
Weiche, bequeme Kleidung und atmungsaktive Schuhe tragen
Haut zweimal täglich mit 5–10 %iger Urea-Creme (Harnstoffcreme) pflegen
Auch an bewölkten Tagen Sonnenschutz mit mind. LSF 30 auftragen
Bei trockener Haut rückfettende Lotionen verwenden (nicht bei Akne oder nässenden Ausschlägen)
Beruhigende Inhaltsstoffe wie Vitamin B3 (Niacinamid) und Vitamin B5 (Panthenol) nutzen

Das sollten Sie vermeiden

Um die Haut nicht zusätzlich zu belasten, sollten bestimmte Reize und Pflegefehler vermieden werden.

Direkte Sonneneinstrahlung und Sonnenbäder, vor allem mittags
Reibung oder Druck auf der Haut
Tägliche Nassrasuren
Häufiges Waschen, Sauna oder Dampfbäder
Aggressive oder parfümierte Reinigungsprodukte

Wann Sie ärztliche Hilfe suchen sollten

Wenn Sie während Ihrer Krebstherapie Veränderungen an der Haut bemerken – etwa Entzündungen, starke Rötungen oder ungewöhnliche Reizungen – wenden Sie sich an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt. Gemeinsam lässt sich klären, ob medikamentöse oder unterstützende Maßnahmen notwendig sind.

Ansprechpartnerin

Sybille Huth
Leitung Onkologische Qualitätssicherung | Apothekerin | Onkologische Pharmazeutin DGOP
Sybille Huth ist verantwortlich für die onkologische Qualitätssicherung und verbindet dabei langjährige pharmazeutische Expertise mit hoher klinischer Präzision. Als approbierte Apothekerin und Onkologische Pharmazeutin DGOP sorgt sie für sichere, leitliniengerechte Therapien und moderne Prozessstandards. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Optimierung patientenorientierter Abläufe und der kontinuierlichen Weiterentwicklung pharmazeutischer Qualität in der Onkologie.
+49 40 523 889-125
onkologie@aps-hh.de

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